Datenschutz und Datensouveränität: Microsoft stellt EU Data Boundary fertig

Microsoft hat mit der EU Data Boundary ein mehrjähriges Projekt zum Datenschutz und zur Datensouveränität abgeschlossen, das es europäischen Kunden ermöglicht, ihre Daten innerhalb der EU zu speichern und zu verarbeiten. Dieses Vorhaben begann im Januar 2023 und wurde jetzt abgeschlossen. Die EU Data Boundary betrifft die Kerndienste von Microsoft, darunter Microsoft 365, Dynamics 365, Power Platform und die meisten Azure-Dienste.

In bestimmten Anwendungsfällen, die eine koordinierte globale Reaktion erfordern, können wesentliche Daten unter umfassenden Schutzmaßnahmen übertragen werden, welche die Kundendaten schützen sollen.

Microsoft setzt auf transparente Informationen und verwendet umfassende Sicherheitsmaßnahmen, darunter Verschlüsselung, strenge Zugriffskontrollen und andere widerstandsfähige Schutzmaßnahmen.

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Die Notwendigkeit für die EU Data Boundary ergibt sich aus den strengen europäischen Datenschutzgesetzen wie der DSGVO und dem deutschen Bundesdatenschutzgesetz. Diese Gesetze legen großen Wert auf den Schutz personenbezogener Daten und die Kontrolle der Bürger über ihre eigenen Daten. Die EU ist bekannt für ihre strikten Regeln bezüglich Datenschutz und Datensouveränität. Die EU Data Boundary dient dazu, diese lokalen Gesetze und Richtlinien einzuhalten, indem sichergestellt wird, dass Kundendaten und pseudonymisierte persönliche Daten in Rechenzentren innerhalb der EU oder der EFTA-Staaten (Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz) gespeichert und verarbeitet werden.

Die EU Data Boundary deckt verschiedene Datentypen ab. Dazu gehören Kundendaten und pseudonymisierte personenbezogene Daten für Microsofts Kerndienste. Zusätzlich werden auch „Professional Services Daten“ wie Protokolldaten, die Microsoft zur Verfügung gestellt werden, innerhalb der EU und der EFTA-Regionen gespeichert. Für bestimmte Azure-Dienste sind möglicherweise zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um die Speicherung von „Professional Services Daten“ zu gewährleisten.

Microsoft betont in einem Blogbeitrag, dass die EU Data Boundary ein Bekenntnis zu europäischer Transparenz, Datenschutz und Kundenkontrolle darstelle. Trotz der Vereinbarung zwischen der EU und den USA über ein neues „Data Privacy Framework“ im Juli 2023, das Datentransfers unter bestimmten Bedingungen erlaubt, bekräftigt Microsoft seine Zusage, die persönlichen Daten europäischer Cloud-Kunden innerhalb der EU zu halten.

Microsoft hat nach eigenen Aussagen in den letzten 16 Monaten über 20 Milliarden US-Dollar in KI- und Cloud-Infrastruktur in Europa investiert, um seine lokalen Optionen zu erweitern und die wachsende Nachfrage zu bedienen.

Was denkt Hardwarewartung 24?

Microsoft hat in Europa deutlich mehr zu verlieren als andere Big-Tech-Unternehmen, da ein Großteil seiner Umsätze aus B2B-Produkten stammt. Es ist anzunehmen, dass der Umsatzanteil außerhalb der USA wahrscheinlich über 35 % liegt. Im Jahr 2024 erzielte Microsoft einen Umsatz von knapp 245 Milliarden USD, wobei 125 Milliarden in den USA und 120 Milliarden in anderen Ländern erwirtschaftet wurden. Davon entfallen schätzungsweise 60–70 % auf europäische Märkte, was einem Umsatz von 70–85 Milliarden USD entspricht. Daher ist es nachvollziehbar, dass Microsoft versucht, als Vorzeigeunternehmen zu agieren und seine Zukunft zu sichern.

Makroökonomisch betrachtet bietet Europa für Microsoft einen hervorragenden Markt. Viele große Konzerne in Europa verfügen zwar über beträchtliche Kapitalreserven, können jedoch im globalen Wettbewerb nicht mehr mithalten. Zahlreiche Branchen hinken bei der Digitalisierung hinterher und setzen aufgrund eines schwachen Start-up-Ökosystems auf etablierte Akteure wie Microsoft. Durch die Revolution in der KI-Entwicklung könnte Microsoft den gesamten Markt dominieren, da es als eines der wenigen Unternehmen konsequent Regulierungs- und Datenschutzrichtlinien einhält.

Insgesamt erscheint dieser strategische Schachzug als sehr vorausschauend, besonders vor dem Hintergrund, dass die aktuelle „America First“-Politik in einigen Jahren möglicherweise an Bedeutung verlieren könnte und die wirtschaftlichen Schäden des Trumpismus langfristig größere Auswirkungen haben könnten. Dies unterstreicht, dass sowohl Satya Nadella als auch Bill Gates in Jahrzehnten denken und kurzfristige Opportunitäten niemals den langfristigen Zielen im Wege stehen lassen.

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