Green IT: Definition und Maßnahmen für Unternehmen

Green IT: Definition und Maßnahmen für Unternehmen

Immer mehr Unternehmen setzen auf Green IT. Das hat gute Gründe, denn Green IT sorgt gleichzeitig für mehr Nachhaltigkeit und geringere Kosten.

Die Digitalisierung durchdringt alle Lebensbereiche und bewirkt einen stark steigenden

Energiebedarf. Insbesondere Rechenzentren sind große Energieverbraucher. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) lag der Anteil der Rechenzentren am globalen Stromverbrauch bereits zwischen einem und 1,5 Prozent.

Prognosen gehen davon aus, dass die Emissionen der Digitalwirtschaft bis Ende 2025 acht Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes erreichen könnten, was die IT-Branche zu einem größeren Emittenten als Autos und Motorräder machen würde.

Die Zahlen könnten in Wirklichkeit noch höher sein, denn nach einer Analyse des Guardian waren die Emissionen der großen Tech-Unternehmen wie Google, Apple Microsoft und Meta in den Jahren 2020 bis 2022 um ein Vielfaches höher als von diesen angegeben. Die Emissionen überstiegen demnach die angegebenen Werte um 662 Prozent.

Nicht nur bei der Nutzung von IT-Infrastruktur werden Emissionen erzeugt und Ressourcen verbraucht. Auch die Herstellung der Hardware ist sehr energie- und ressourcenintensiv. Dabei sind die benötigten Rohstoffe wie zum Beispiel Seltene Erden nur in stark begrenztem Umfang verfügbar.

Aus diesen Gründen ist es wichtig, Maßnahmen zur Reduzierung des Energie- und Ressourcenverbrauchs von IT-Systemen zu ergreifen, die Digitalisierung umweltfreundlicher zu gestalten und damit auf Green IT zu setzen.

Definition und Ziele: Was ist eigentlich Green IT?

Green IT, auch als grüne oder nachhaltige IT bezeichnet, umfasst alle Bestrebungen, die darauf abzielen, die durch Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) verursachten Umweltbelastungen zu minimieren. Es geht dabei um einen ganzheitlichen Ansatz, der den gesamten Lebenszyklus von IT-Produkten und -Dienstleistungen betrachtet – von der Herstellung über die Nutzung bis zur Entsorgung und Wiederverwertung. Green IT soll den Ressourceneinsatz reduzieren, den Energieverbrauch optimieren und negative Auswirkungen auf die Umwelt minimieren. Dazu gehören auch die Verwendung erneuerbarer Energien und eine ressourcenschonende Softwareentwicklung. Neben den ökologischen Aspekten werden auch soziale und ethische Aspekte wie faire Arbeitsbedingungen berücksichtigt.

Green IT zielt nicht auf eine Einschränkung der Digitalisierung ab, sondern auf eine ressourcenschonende und umweltverträgliche Nutzung digitaler Technologien. Green IT ist somit nicht nur ein Umweltaspekt, sondern auch ein strategischer Ansatz, der ökologische und ökonomische Vorteile miteinander verbindet.

Green IT auf einen Blick Infografik

Wie können Unternehmen ihre IT-Infrastruktur nachhaltiger gestalten?

Durch den Einsatz nachhaltiger Hardware und Software können Unternehmen ihre IT-Energiebilanz verbessern. Ein weiterer Ansatzpunkt sind möglichst effiziente Rechenzentren.

Nachhaltigere Hardware

Was oft vergessen wird: Hardware-Nachhaltigkeit bedeutet nicht automatisch den Kauf neuer, sparsamerer Computer, Monitore und Peripheriegeräte, sondern auch die Verlängerung der Lebensdauer bestehender Hardware durch Reparaturen und Wartung. Wir von Hardwarewartung24 setzen deshalb auf längere Produktlebenszyklen und bieten deshalb Wartung und Service auch für Hardware, bei denen das End of Live (EOL) schon längst überschritten ist. Das sorgt für geringere Kosten und senkt gleichzeitig den Ressourcenverbrauch.

Auch die Nutzung wiederaufbereiteter Geräte (reused Hardware) kann eine ressourcenschonende Alternative darstellen. Unternehmen sollten darauf achten, dass die Hardware aus umweltverträglichen Materialien hergestellt wurde. Eine umweltfreundliche Entsorgung von Hardware ist ebenso wichtig, um sicherzustellen, dass wertvolle Rohstoffe recycelt und wiederverwendet werden können. Spezielle Recyclingprogramme sorgen dafür, dass IT-Geräte nicht als Elektroschrott in Entwicklungsländern landen.

Effiziente Software

Auch die Software spielt eine wichtige Rolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen IT. Unternehmen können auf eine ressourcenschonende Softwareentwicklung achten, die weniger Energie verbraucht und somit die Umweltbelastung reduziert. Dies kann durch eine effiziente Programmierung, die Optimierung von Code-Strukturen und den Einsatz von Energiesparfunktionen erreicht werden.

Eine Studie des Umweltbundesamts hat beispielsweise gezeigt, dass sich der Energiebedarf zweier Textverarbeitungsprogramme auf derselben Hardware bei gleichem Nutzungsszenario deutlich unterscheiden kann. Gerade innerhalb von Unternehmen, die eine bestimmte Software an vielen Arbeitsplätzen einsetzen, kann sich die Entscheidung für eine energieeffiziente Software nicht nur positiv auf die Nachhaltigkeit, sondern auch kostensenkend auswirken.

Energieverbrauch von Textverarbeitungs-Software

Die Anpassung der Software an den tatsächlichen Bedarf und der Verzicht auf nicht benötigte Funktionen helfen dabei, unnötigen Ressourcenverbrauch zu vermeiden, weil weniger Rechenleistung und Speicherplatz in Anspruch genommen werden. Zudem sollten Unternehmen ihre Mitarbeiter darin schulen, Software effizienter zu nutzen und unnötige Prozesse zu vermeiden, die zu einem erhöhten Energieverbrauch führen.

Alternativ dazu kann Open-Source-Software eine umweltfreundlichere Alternative zu kommerziellen Produkten sein.

Optimierte Rechenzentren

Bei der Gestaltung nachhaltiger und energieeffizienter Rechenzentren ist die Optimierung der Kühlungssysteme ein zentraler Aspekt, weil diese oft mehr Energie verbrauchen als die eigentliche IT-Hardware. Hier können alternative Kühltechnologien wie die freie Kühlung, Flüssigkeitskühlung, Immersionskühlung oder Wärmerückgewinnung eingesetzt werden, um den Energieverbrauch zu senken. Serverfarmen können alternativ in klimatisch günstigeren Regionen eingerichtet werden, um den Kühlaufwand zu minimieren.

Rechenzentren können ihren CO2-Fußabdruck erheblich reduzieren, indem sie direkt Solar- oder Windenergie nutzen oder Ökostrom beziehen. Auch hier spielt der Standort eine Rolle, denn nachhaltiger Strom ist noch nicht überall in ausreichender Menge verfügbar.

Die Virtualisierung von Servern kann die Auslastung der bestehenden Hardware erhöhen und den Energieverbrauch senken, indem mehrere virtuelle Maschinen auf einem einzigen physischen Server betrieben werden.

Es ist wichtig, geeignete Kennzahlen zu verwenden, um den tatsächlichen Energieverbrauch und die Umweltbelastung durch die IT-Infrastruktur zu messen. Die Power Usage Effectiveness (PUE) ist beispielsweise eine häufig verwendete Kennzahl, die jedoch nur die Energieeffizienz der Gebäudetechnik misst. Das Umweltbundesamt hat das Kennzahlensystem Key Performance Indicators for Data Center Efficiency (KPI4DCE) entwickelt, um die Energie- und Ressourceneffizienz ganzheitlich zu bewerten.

Ein konkretes Anwendungsbeispiel ist die Nutzung der Abwärme von Rechenzentren zur Beheizung von Büroräumen oder anderen Gebäuden. Diese spart nicht nur Energie, sondern reduziert auch den Bedarf an zusätzlichen Heizsystemen. Auch eine Kaltgang- / Warmgangeinhausung der Serverracks in Rechenzentren verbessert die Kühleffizienz, indem die zugeführte Kaltluft und die warme Abluft getrennt werden.

Wie können Unternehmen Mitarbeitende einbinden?

Unternehmen können ihre Mitarbeiter auf vielfältige Weise in Green-IT-Initiativen einbeziehen, um eine nachhaltige Unternehmenskultur zu fördern und die Akzeptanz für umweltfreundliche Praktiken zu erhöhen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Sensibilisierung und Schulung der Belegschaft.

Konkret können Unternehmen zum Beispiel Schulungen und Workshops anbieten, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Green IT zu schärfen und praktische Tipps für den Arbeitsalltag zu vermitteln. Diese Schulungen sollten nicht nur theoretisches Wissen vermitteln, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen geben, die Mitarbeiter direkt umsetzen können. Zum Beispiel könnte gezeigt werden, wie man die Energiespareinstellungen von Computern und Bildschirmen optimiert, wie man unnötige Ausdrucke vermeidet oder wie man E-Mails effizienter verfasst und verwaltet. Regelmäßige Informationsveranstaltungen oder Newsletter können ebenfalls dazu beitragen, das Bewusstsein für Green-IT-Themen aufrechtzuerhalten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die aktive Einbindung der Mitarbeiter in den Green-IT-Prozess. Green-IT-Teams, in denen Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln und umzusetzen, sind eine Möglichkeit dafür. Diese Teams können zum Beispiel Ideenwettbewerbe organisieren, um innovative Ansätze zur Reduzierung des Energieverbrauchs oder zur Verbesserung des Recyclings zu finden. Mitarbeiter können auch als „Green IT-Botschafter“ fungieren, die ihre Kollegen für das Thema begeistern und als Vorbilder dienen.

Unternehmen sollten praktische Maßnahmen ergreifen, um den Mitarbeitern die Umsetzung von Green IT im Arbeitsalltag zu erleichtern. Dazu gehört beispielsweise die Bereitstellung von Steckdosenleisten mit Zeitschaltuhren, die eine automatische Abschaltung der Geräte ermöglichen. Energiesparfunktionen an technischen Geräten sollten standardmäßig aktiviert sein. Das kann auch über eine zentrale Administration der Systemeinstellungen erfolgen.

Unternehmen können Anreize zum Engagement für Green IT schaffen, indem sie beispielsweise Mitarbeiter belohnen, die besonders energiebewusst handeln oder innovative Ideen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks einbringen. Interaktive Tools können den Mitarbeitenden Einblicke in ihren Energieverbrauch geben. Durch Visualisierungen des eigenen Verbrauchs können Anreize für sparsamere Nutzung geschaffen werden.

Mitarbeiter sollten in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, welche die Green IT betreffen. So kann eine größere Akzeptanz für umweltfreundliche Maßnahmen erreicht werden, wenn die Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Meinung gefragt ist. Eine transparente Kommunikation über die Ziele, Maßnahmen und Erfolge der Green-IT-Initiativen trägt ebenfalls dazu bei, die Mitarbeiter zu motivieren und zu engagieren.

Green IT sollte nicht als isoliertes Projekt betrachtet werden, sondern als integraler Bestandteil der Unternehmenskultur. Die Mitarbeiter sollten verstehen, dass Green IT nicht nur gut für die Umwelt ist, sondern auch Vorteile für das Unternehmen und für sie selbst bringt.

Probleme bei der Umsetzung von Green IT

Unternehmen stehen bei der Umsetzung von Green IT vor vielfältigen Herausforderungen, die oft komplex und miteinander verbunden sind. Ein zentrales Problem ist der Mangel an ausreichendem Wissen und Expertise im Bereich der nachhaltigen IT. Viele Unternehmen, insbesondere kleine und mittelständische Betriebe, wissen nicht genau, wo sie anfangen sollen oder welche konkreten Maßnahmen am wirkungsvollsten sind. Beispielsweise kann es schwierig sein, die Energieeffizienz der eigenen IT-Infrastruktur zu bewerten und geeignete Optimierungspotenziale zu identifizieren. Eine Lösungsmöglichkeit besteht darin, sich externe Beratung zu suchen oder sich durch Best-Practice-Beispiele von Unternehmen inspirieren zu lassen, die Green IT bereits erfolgreich umsetzen.

Ein weiteres Problem bei der Umsetzung von Green IT ist die unklare und oft inkonsistente Regulierung. Die Vorschriften und Standards für Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit können von Land zu Land und sogar innerhalb einzelner Branchen erheblich variieren. Das erschwert es Unternehmen, einheitliche und global anwendbare Strategien zu entwickeln. Ein konkretes Beispiel hierfür ist die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) in der EU, die in den USA kaum Entsprechung findet. Hier ist es notwendig, dass Unternehmen sich kontinuierlich über die neuesten gesetzlichen Entwicklungen informieren und ihre Nachhaltigkeitsstrategien entsprechend anpassen.

Die technische Implementierung von Green-IT-Maßnahmen kann ebenfalls eine Hürde darstellen. Insbesondere bei softwaregetriebenen Projekten wie der Einführung von Energiemanagement-Systemen oder der Umsetzung von effizienten Programmierrichtlinien kann die Komplexität sehr hoch sein. Ein Beispiel ist die Optimierung von Applikationen im Web 2.0 und 3.0, die durch ihre über Jahre gewachsenen Code-Strukturen einen erheblichen Teil des IT-Gesamtenergieverbrauchs verursachen. Um hier Abhilfe zu schaffen, ist es wichtig, auf Expertise im Bereich „Green Software Engineering“ zurückzugreifen und den gesamten Lebenszyklus der Software zu betrachten.

Ein häufiges Hindernis ist die Unsicherheit über die Wirtschaftlichkeit von Green IT. Obwohl nachhaltige IT-Lösungen langfristig Kosten einsparen können, sind die Anfangsinvestitionen oft beträchtlich. Viele Unternehmen scheuen sich daher, in Green IT zu investieren, da sie kurzfristige Ausgaben dem langfristigen Nutzen gegenüberstellen. Um diese Hürde zu überwinden, sollten Unternehmen eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse durchführen, die nicht nur die direkten finanziellen Vorteile, sondern auch die positiven Effekte auf das Image und die Reputation des Unternehmens berücksichtigt. Die Einbindung von Green IT in das Marketing kann das Image des Unternehmens in der Öffentlichkeit nämlich spürbar verbessern.

Auch kulturelle und organisatorische Hürden können die Umsetzung von Green IT erschweren. Die Umstellung auf eine nachhaltige IT erfordert oft einen tiefgreifenden Wandel der Unternehmenskultur, bei dem Mitarbeiter und Führungskräfte den Wert der Nachhaltigkeit erkennen und bereit sind, ihre Arbeitsweisen anzupassen. Konkrete Maßnahmen wie die Einbindung der Mitarbeiter in den Green-IT-Prozess durch Schulungen, gezielte Aktionen und die Bereitstellung von praktischen Tipps können hier Abhilfe schaffen.

Und schließlich ist auch die Auswahl der richtigen Hardware und IT-Komponenten eine Herausforderung. Es gilt, ein Gleichgewicht zwischen Energieeffizienz und Herstellungsemissionen zu finden. Hier ist es wichtig, sich umfassend zu informieren und Zertifizierungen wie EPEAT oder TCO zu beachten. Wir von Hardwarewartung24 unterstützen und beraten Sie gerne in Fragen der Hardwareeffizienz.

Ist Green IT nur Greenwashing?

Unternehmen geraten oftmals unter Verdacht, mit Green IT nur sogenanntes Greenwashing betreiben zu wollen, sich also eine grüne und nachhaltige Fassade zu verleihen, ohne dabei wirklich auf Nachhaltigkeit zu achten. Dabei ist eine differenzierte Sicht auf die Dinge notwendig.

Einerseits gibt es ernsthafte Bemühungen von Unternehmen und Organisationen, durch den Einsatz von Green IT einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. So setzen zum Beispiel die großen Tech-Unternehmen wie Google. Microsoft, Meta oder Amazon bevorzugt auf erneuerbare Energien zur Versorgung ihrer Rechenzentren.

Verstehen Unternehmen Green IT jedoch nur als Marketingmasche, dann werden Konsumenten und Geschäftspartner getäuscht, was die Glaubwürdigkeit der gesamten Bewegung untergräbt. Die Komplexität des Themas und der Mangel an leicht verständlichen Informationen erschweren es zudem, echtes Engagement von reiner Fassade zu unterscheiden. Um Greenwashing entgegenzuwirken, ist es wichtig, dass Unternehmen und Konsumenten auf transparente und nachvollziehbare Informationen achten. Zertifizierungen und Labels wie der Blaue Engel oder Energy Star können Orientierung bieten, aber auch diese sind nicht immer ein Garant für echte Nachhaltigkeit. Letztendlich erfordert eine glaubwürdige Green-IT-Strategie einen ganzheitlichen Ansatz, der nicht nur kurzfristige Marketingziele verfolgt, sondern einen langfristigen Beitrag zum Umweltschutz leistet.

Retten Green IT und Green Services unsere Umwelt?

Um unsere Umwelt wirklich zu schützen und den Klimawandel zu stoppen, werden wir wohl größere Anstrengungen benötigen. Dabei wird die IT-Branche in Zukunft eine deutlich größere Rolle spielen, als wir bisher angenommen haben.

Im Jahr 2020 verursachte die Informations- und Kommunikationstechnologie-Branche (IKT) in Deutschland einen Energieverbrauch von 58,4 Terawattstunden, was zu Emissionen von 24 Millionen Tonnen CO2 führte – das entspricht etwa 3,7% der Gesamtemissionen Deutschlands.

Viele Experten glauben, dass der Einsatz von Digitalisierung und neuen Technologien, wie der generativen künstlichen Intelligenz (z.B. ChatGPT) zu einem weiteren und deutlichen Anstieg der Emissionen führen wird.

Eine sehr gute Illustration, wie stark KI Trainingsmodelle die Umwelt belasten, finden Sie in diesem Rechner.

In einigen Branchen, wie Logistik und Landwirtschaft, wurden Umweltauswirkungen schon früher anerkannt. Deshalb wurden entsprechende Gesetzesänderungen und Regulierungen eingeführt. Die IT-Branche, obwohl sie einer der am schnellsten wachsenden Verursacher von CO2-Emissionen ist, hat bisher weniger Aufmerksamkeit in dieser Hinsicht erhalten.

Aber mit der zunehmenden Verbreitung von Large Language Models (LLM) wie ChatGPT oder DeepSeek-R1 wird deutlich, dass die IT-Branche in den kommenden Jahren eine wesentlich größere Rolle im Klimawandel spielen wird, sowohl positiv als auch negativ. Deshalb ist die Bewegung hin zu Green IT so wichtig, um unseren Planeten zu schützen.

Welche Ziele sollen durch Green IT erreicht werden?

Aktuell ist Green IT nur eine Bewegung mit dem Ziel nachhaltiger mit dem Thema Informations Technologie umzugehen. Die individuellen Ziele eines jeden Mitglieds unterscheiden sich stark voneinander. Grob lassen sich die Ziele in fünf Kategorien untergliedern. 

  • Steigerung der Energieeffizienz von IT Produkten und Services
  • Optimierung des Ressourcenverbrauchs in der IT Industrie
  • Reduzierung von CO2 Emissionen 
  • Betrachtung von IT Produkten und Services während des gesamten Lebenszyklus. Von der Produktion bis zum Recycling
  • Soziale und ethische Aspekte beim Erstellen von IT Produkten oder Services. 

Es ist noch unklar, wie und in welchem Umfang diese Umweltziele erreicht werden. Leider nutzen einige Unternehmen diese Unsicherheit aus, um sich grüner darzustellen als sie tatsächlich sind – ein Phänomen, das als „Greenwashing“ bekannt ist. Sie behaupten, ihre Produkte seien umweltfreundlich, um einen kommerziellen Vorteil zu erlangen, ohne tatsächlich aktiv an Green IT Initiativen mitzuwirken. 

Warum ist die Umsetzung von Green IT so schwierig?

Aktuell gibt es mehrere Studien aus mehreren Interessenverbänden, die alle ein ähnliches Bild ergeben, warum die Nutzung von Green-IT Methoden oder Produkten so schwierig ist. Da die meisten Studien sehr stark durch Interessenkonflikte an Glaubwürdigkeit verlieren, wollen wir diese nicht dezidiert anführen, sondern die Kernelemente für die Beantwortung dieser Frage herausarbeiten.

 Wir haben die Umsetzungsschwierigkeiten wie folgt kategorisiert:

  • Fehlendes Know-How: Die meisten mittelständischen Unternehmen, aber auch sehr große Konzerne, wissen nicht, wo, oder wie sie anfangen sollen. 
  • Unklare Regulierung: Die Vorschriften für Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit können von Land zu Land unterschiedlich sein, was die Umsetzung von Green IT kompliziert macht, insbesondere für internationale Unternehmen. Ein gutes Beispiel ist die „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD), die in der EU seit 2023 gilt, dessen Pendant in den USA aber kaum vorhanden ist. 
  • Schwierige technische Implementierung: Gerade bei Software getriebenen Green IT Projekten, wie dem Einsatz von Energiemanagement Software, oder das Implementieren von effizienten Programmier-Guidelines, kann die Komplexität sehr hoch sein.   
  • Unklarheit über die Wirtschaftlichkeit: Obwohl Green IT langfristig Kosten einspart, kann die Anfangsinvestition erheblich sein. Unternehmen müssen also ihre kurzfristigen Hardware-, Software- oder Prozess-Investitionen mit langfristigen Gewinnen oder Kosteneinsparungen rechtfertigen. Da die Green IT Bewegung allerdings noch sehr jung ist, haben viele Ergebnisse noch nicht die Öffentlichkeit erreicht. Aus diesem Grund sitzt das Vorurteil, dass Green IT nur Geld kostet, noch immer sehr tief bei vielen IT-Entscheidern. 
  • Kulturelle und organisatorische Hürden: Die Umstellung auf Green IT erfordert oft einen Kulturwandel innerhalb einer Organisation. Mitarbeiter und Führungskräfte müssen den Wert von Nachhaltigkeit erkennen und bereit sein, ihre Arbeitspraktiken zu ändern.
  • Greenwashing: Man könnte sagen, das Greenwashing hat der Green IT so nachhaltig geschadet, wie die Doping-Skandale der Tour de France. Einige große Unternehmen haben nur mit Green IT Praktiken geworben, um ihr Image aufzubessern und mehr Produkte zu verkaufen. Ein gutes Beispiel ist die Firma HPE. Ohne Zweifel arbeiten sie als Hardware Produzent, intrinsisch motiviert, in jeder Generation an effizienterer Hardware und leisten dadurch einen Beitrag. Aber von der Presse wird HPE als Nachhaltigkeits-Weltmeister gefeiert, obwohl HPE nachweislich mit allen Mitteln dagegen arbeitet, dass ihre Produkte nicht länger laufen, als gewünscht. HPE empfiehlt und forciert durch das Zurückhalten von Firmware-Updates, ihre Server alle 3-5 Jahre auszutauschen, obwohl die Hardware in den meisten Fällen, ohne diese Praktiken, mindestens 7 bis 10 Jahre nutzbar wäre. 

Woran kann sich ein Käufer bei der Anschaffung von Green IT orientieren?

Da Green IT ein sehr weitläufiger Begriff ist, versuchen wir die wichtigsten Kriterien zusammenzufassen, woran Sie Green IT erkennen würden.

  • Energieeffizienz: Die Energieeffizienz eines Geräts ist ein wichtiger Indikator für seine Umweltfreundlichkeit. Achten Sie auf Energielabels oder Zertifizierungen, die anzeigen, wie viel Strom ein Gerät verbraucht.
  • Langlebigkeit und Wartungsfreundlichkeit: Ein Gerät, das lange hält und einfach zu reparieren ist, kann über seine Lebensdauer hinweg weniger Ressourcen verbrauchen als ein Gerät, das schnell ersetzt werden muss.
  • Recycling- und Entsorgungsprogramme: Achten Sie beim Kauf von Green IT Produkten darauf, ob es am Ende der Lebensdauer ein Programm zur Rücknahme und zum fachgerechten Recycling oder Entsorgung gibt.
  • Materialien und Herstellungsprozess: Achten Sie auf Informationen über die Materialien, die bei der Herstellung des Geräts verwendet werden, und wie umweltfreundlich der Herstellungsprozess ist.
  • Zertifizierungen und Standards: Es gibt eine Reihe von Umweltstandards und Zertifizierungen, die anzeigen, dass ein Produkt bestimmte Kriterien in Bezug auf Nachhaltigkeit erfüllt. Dazu gehören Zertifizierungen wie Energy Star (größtenteils USA), EPEAT und TCO Certified.
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Yusuf Sar, Herausgeber / Author
Yusuf SarHerausgeben / Author
Yusuf Sar ist der Gründer und CEO von Hardwarewartung 24 GmbH. Er ist IT-Spezialist mit langjähriger Erfahrung im Netzwerk, Security, Data Center und IT-Infrastruktur Bereich.

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