Zero Day Exploit
Angriffe auf IT-Infrastruktur und auf Software durch Zero Day Exploits gehören zu den größten Risiken für Unternehmen und private Nutzer von IT-Systemen und Software. Dagegen helfen vor allem regelmäßige Updates und ein umfassendes Sicherheitskonzept.
Definition: Was versteht man unter einem Zero Day Exploit?
Ein Zero Day Exploit bezeichnet das Ausnutzen einer Schwachstelle für eine Cyberattacke, bei der Angreifer eine Sicherheitslücke in einer Software oder Hardware verwenden, die den Entwicklern noch nicht bekannt ist. Das bedeutet, dass es zum Zeitpunkt des Angriffs noch keine Sicherheitsupdates gibt, um die Schwachstelle zu schließen. Die Bezeichnung „Zero Day“ stammt daher, dass die Entwickler null Tage Zeit hatten, um die Lücke zu beheben. Ein Beispiel für Zero Day Exploits ist der Stuxnet-Wurm, der 2010 entdeckt wurde und unbemerkt Industrieanlagen im Iran infiltrierte.
Ein weiteres Beispiel für eine eine ausgenutzte Zero Day Schwachstelle ist die Sicherheitslücke in Adobe Flash, die 2015 entdeckt wurde. Cyberkriminelle nutzten diese Lücke, um Schadsoftware auf die Computer von Nutzern zu schleusen, indem sie manipulierte Werbung auf Webseiten platzierten. Da Adobe nichts von der Lücke wusste, konnte das Unternehmen erst nach der Entdeckung ein Update bereitstellen, um die Lücke zu schließen und weitere Zero Day Attacken zu verhindern.
Laut Google stieg die Zahl der Zero Day Exploits vom Jahr 2022 auf das Jahr 2023 von 62 auf 97. Die meisten der Exploits betrafen Endnutzer und wirkten sich auf Browser, Betriebssystem und andere Anwendungen aus.
Doch auch Unternehmen waren betroffen. Hier gab es zum Beispiel Exploits bei Security Software oder auch bei bestimmten Geräten.
Manche Anbieter von Hardware oder Software bieten inzwischen Bug Bounty Programme an und zahlen Prämien an diejenigen, die Schwachstellen in ihren Systemen finden und diese melden, bevor sie von anderen ausgenutzt werden können.
Was ist der Unterschied zwischen einer Zero Day Schwachstelle, einem Zero Day Exploit und einem Zero Day Angriff?
Oftmals werden verschiedene Begriffe rund um Zero Day vermischt. Wichtig ist es, die einzelnen Themen sauber voneinander zu trennen:
Eine Zero Day Schwachstelle ist ein Angriffsvektor, der von potentiellen Angreifern in einer Software oder Hardware erkannt wurde und der dem Hersteller bisher noch nicht bekannt ist. Es gibt also noch keinen Patch für die Schwachstelle. Synonym wird auch der Begriff der Zero Day Lücke verwendet.
Ein Zero Day Exploit ist eine konkrete Methode, die von Angreifern zum Ausnutzen der unbekannten Schwachstelle genutzt wird.
Ein Zero Day Angriff wird durch Anwenden des Zero Day Exploits auf die unbekannte Schwachstelle ausgeführt. Meist geht es darum, das betroffene System zu schädigen oder Daten aus dem System zu entwenden.
Verschiedene Varianten von Zero Day Exploits
Zero Day Exploits können in verschiedenen Formen auftreten, abhängig von der Art der Sicherheitslücke. Beispielsweise gibt es Exploits, die Schwachstellen von Prozessoren ausnutzen, wie es 2018 beim Meltdown- und Spectre-Angriff der Fall war. Andere Exploits zielen auf spezifische Software wie Browser oder PDF-Reader ab. Ein weiteres Beispiel ist die Heartbleed-Sicherheitslücke in OpenSSL, die 2014 entdeckt wurde und es Angreifern ermöglichte, vertrauliche Daten abzufangen.
Zero Day Exploits gegen Hardware
Zero Day Exploits zielen nicht nur auf Software, sondern auch auf Hardware ab. Diese Cyberangriffe nutzen Schwachstellen in Prozessoren oder anderen Hardware-Komponenten. Ein Beispiel hierfür ist der 2018 entdeckte Meltdown-Angriff, der es Hackern ermöglichte, auf Daten zuzugreifen, die im Kernel der Prozessoren gespeichert waren. Solche Exploits sind besonders gefährlich, da sie auf einer tieferen Ebene des Systems operieren und schwerer zu erkennen sind.
Zero Day Exploits gegen Software
Zero Day Exploits gegen Software sind am häufigsten, da die meisten Sicherheitslücken in Anwendungen und Betriebssystemen auftreten. Angreifer zielen oft auf weit verbreitete Software ab, um möglichst viele Opfer zu erreichen. Ein Beispiel ist die Sicherheitslücke in Microsoft Office, die 2017 entdeckt wurde und durch präparierte Word-Dokumente ausgenutzt wurde. Solche Exploits können gravierende Folgen haben, insbesondere wenn sie in wichtigen Unternehmensanwendungen auftreten.
Gezielte und ungezielte Zero Day Angriffe
Eine weitere Unterscheidung bei Zero Day Angriffen richtet sich nach den Angriffszielen. Während manche Angriffe auf bestimmte Ziele ausgerichtet sind – zum Beispiel Hochsicherheitsbereiche wie Forschungsanlagen, Militäreinrichtungen oder Regierungen – gehen andere Angriffe in die Breite und versuchen, möglichst viele Systeme zu kompromittieren, die von einer Schwachstelle betroffen sind. Der oben erwähnte Stuxnet-Wurm gehört mit großer Wahrscheinlichkeit in die erste Kategorie. Diese Zero Day Attacke diente dazu, Einrichtungen des Iran im Bereich Nuklearforschung zu schädigen.
Wie gehen Angreifer bei Zero Day Exploits vor?
Um einen Zero Day Angriff vorzubereiten, muss der Angreifer zunächst Schadcode auf den Rechner bringen, der von der Schwachstelle betroffen ist. Sehr häufig kommt dabei Social Engineering zum Einsatz. Das bedeutet, dass der Nutzer zu bestimmten Handlungen bewegt wird – zum Beispiel zum Öffnen eines Anhangs, in dem sich Malware befindet. Dazu gibt sich der Angreifer als seriöser Absender aus. Ist die Malware einmal auf dem System installiert, kann sie die Schwachstelle ausnutzen und zum Beispiel Daten an den Angreifer übertragen oder auch Funktionen des Systems kompromittieren.
Was ist Zero Day Malware?
Um einen Zero Day Angriff vorzubereiten, muss der Angreifer zunächst Schadcode auf den Rechner bringen, der von der Schwachstelle betroffen ist. Sehr häufig kommt dabei Social Engineering zum Einsatz. Das bedeutet, dass der Nutzer zu bestimmten Handlungen bewegt wird – zum Beispiel zum Öffnen eines Anhangs, in dem sich Malware befindet. Dazu gibt sich der Angreifer als seriöser Absender aus. Ist die Malware einmal auf dem System installiert, kann sie die Schwachstelle ausnutzen und zum Beispiel Daten an den Angreifer übertragen oder auch Funktionen des Systems kompromittieren.
Wie erkenne ich, dass ich von einem Zero Day Exploit betroffen bin?
Einen Zero Day Exploit zu erkennen, kann schwierig sein, da es keine vorher bekannten Signaturen gibt, nach denen herkömmliche Antivirenprogramme oder andere Security Software suchen könnten. Anzeichen könnten ungewöhnliche Aktivitäten wie plötzliche Systemverlangsamungen, unerklärliche Netzwerkverbindungen oder unerwartete Abstürze von Programmen sein. Ein Beispiel wäre ein plötzlicher Datenverlust oder der unbefugte Zugriff auf sensible Informationen.
Wer ist besonders gefährdet durch Zero Day Exploits?
Besonders gefährdet sind Unternehmen und Nutzer, die veraltete Software oder unzureichende Sicherheitsvorkehrungen nutzen. Kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) sind oft ein Ziel, da sie häufig nicht über die Ressourcen verfügen, um ihre IT-Systeme umfassend zu schützen. Auch Organisationen, die sensible Daten verarbeiten, wie Krankenhäuser und Finanzinstitute, sind beliebte Ziele.
Wie kann man sich vor Zero Day Exploits schützen?
Ein wirksamer Schutz vor Zero Day Exploits besteht in einer Kombination aus regelmäßigen Software-Updates, der Nutzung moderner Sicherheitslösungen und der Schulung von Mitarbeitern. Darüber hinaus können Systeme durch sogenannte Intrusion Detection Systeme (IDS) überwacht werden, die ungewöhnliche Aktivitäten melden. Ein Beispiel für eine solche Maßnahme ist die Einführung von Patch-Management-Strategien, bei denen Softwareupdates schnell implementiert werden, sobald sie verfügbar sind.
Server und weitere IT-Infrastruktur sowie die genutzte Software sollten eine umfassende Wartung durch spezialisierte Anbieter erhalten. Diese sorgen für regelmäßige Updates und können außerdem im Fall einer Zero Day Bedrohung schnell reagieren.
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