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Googles Investitionsschwerpunkte im Jahr 2025 sind KI-Infrastruktur und Rechenzentren

Google, unter dem Dach von Alphabet Inc., setzt im Jahr 2025 einen klaren Fokus auf den Ausbau seiner KI-Infrastruktur und der damit verbundenen Rechenzentren. Dieses Engagement spiegelt sich in einer erheblichen Steigerung der Kapitalausgaben (Capex) wider, die mit einem erwarteten Wert von 75 Milliarden US-Dollar deutlich über den Prognosen von Analysten liegt.

Der Großteil dieser Investitionen wird in den Bau und die Erweiterung von Rechenzentren, Servern und Netzwerkinfrastruktur fließen. Diese strategische Entscheidung unterstreicht die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) für die zukünftige Entwicklung von Google und seinen Produkten.

Im Jahr 2024 beliefen sich die Kapitalausgaben von Google, die hauptsächlich in technische Infrastruktur investiert wurden, auf 52,5 Milliarden US-Dollar.

Ausbau der globalen Infrastruktur

Im Jahr 2024 hat Google bereits den Grundstein für elf neue Cloud-Regionen und Rechenzentren gelegt, darunter Standorte in South Carolina, Indiana und Missouri sowie in weiteren Ländern weltweit wie zum Beispiel Fidschi. Zudem wurden Pläne für sieben neue Unterseekabelprojekte angekündigt, um die globale Konnektivität zu verbessern. Diese Maßnahmen sind laut Google entscheidend, um die wachsende Nachfrage nach Cloud-Diensten und KI-basierten Anwendungen zu bewältigen. Für diese Infrastrukturinvestitionen spricht, dass Kunden von Google Cloud aktuell achtmal mehr Rechenkapazität für Training und Inferenz verbrauchen als noch vor 18 Monaten.

Google Q4 2024 Earnings Report
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Effizienzsteigerung in Rechenzentren

Google legt laut eigener Aussage großen Wert auf Energieeffizienz. Die Rechenzentren des Unternehmens liefern nahezu viermal mehr Rechenleistung pro Energieeinheit als noch vor fünf Jahren. Diese Effizienzsteigerungen tragen dazu bei, die Betriebskosten zu senken. Google investiert gezielt in Technologien, die es ermöglichen, die Leistung der Datenzentren zu optimieren, von der Hardware über Compiler bis hin zu Modellen und Produkten.

Nicht zu vergessen ist dabei aber, dass mehr Effizienz zu mehr Nachfrage führt, so dass der Energieverbrauch insgesamt dennoch steigen dürfte.

Aktuelle Produkte und KI-Integration

Die Investitionen in KI-Infrastruktur sind eng mit der Weiterentwicklung verschiedener Google Produkte verbunden. Gemini 2.0, das bisher leistungsfähigste KI-Modell des Unternehmens, spielt hier eine zentrale Rolle. Es ermöglicht die Verarbeitung verschiedener Datentypen wie Text, Code, Audio, Bild und Video. Gemini treibt KI-Funktionen in zahlreichen Google-Produkten voran, darunter Android, Chrome, Gmail, Maps, Play Store, Search und YouTube.

Suche

Die Einführung von AI Overviews in mehr als 100 Ländern hat, zumindest, wenn es nach Google geht, die Benutzerzufriedenheit und die Nutzung der Suchmaschine erhöht. Statt klassischer Suchergebnisse mit einzelnen Snippets beantworten die AI Overviews Suchanfragen umfassend. In der EU sind die AI Overviews allerdings nach wie vor nicht verfügbar. Das einzige Land in Europa, in denen Google AI Overviews ausgespielt werden, ist Großbritannien.

Die Funktion Circle to Search ist mittlerweile auf über 200 Millionen Android-Geräten verfügbar. Damit kann man interessierende Bereiche auf Bildern im Web einfach einkreisen und danach suchen, um zum Beispiel Angebote für ein bestimmtes Kleidungsstück zu finden.

Cloud

Google Cloud bietet Unternehmen mit seiner Vertex AI-Plattform fortschrittliche KI-Funktionen, die es ihnen ermöglichen, eigene Anwendungen zu entwickeln und zu implementieren. Dafür stehen mehr als 200 Foundation Models zur Verfügung.

Deep Research, verfügbar in Gemini Advanced und zukünftig auf vielen Android-Geräten, kann komplexe Themen eigenständig erkunden und wichtige Erkenntnisse liefern. Zudem gibt es mit Project Astra und Project Mariner Prototypen für universelle KI-Assistenten bzw. Browser-Erweiterungen mit KI-Funktionalität.

Google Q4 2024 Revenue

Geplante Weiterentwicklungen

Google plant, die Entwicklung von Reasoning-Modellen weiter voranzutreiben. Mit Gemini 2.0 Flash ist bereits ein Arbeitsmodell mit geringer Latenz und verbesserter Leistung für Entwickler und Kunden verfügbar. Das Unternehmen möchte die Multimodalität und die Tool-Nutzung von Gemini weiter verbessern, um eine umfassendere Vision eines universellen Assistenten zu verwirklichen.

Herausforderungen und Risiken

Trotz der vielversprechenden Entwicklungen gibt es auch Herausforderungen und Risiken. Die Integration von KI erfordert erhebliche Investitionen in technische Infrastruktur und operative Kosten. Das zeigt die geplante drastische Erhöhung des Capex. Google räumt die Möglichkeit ein, dass Wettbewerber ähnliche oder bessere KI-Produkte entwickeln oder Patente erhalten könnten, die Googles Fähigkeit zur Nutzung eigener Technologien einschränken würden. Das aktuelle Beispiel von DeepSeek-R1 zeigt, dass leistungsfähige KI-Modelle zu deutlich niedrigeren Kosten erstellt werden können, als dies bisher denkbar war. Das setzt die großen Tech-Unternehmen wie Google, Meta oder Microsoft unter Druck.

Zudem könnten Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit sowie die Qualität von Inhalten auf Googles Plattformen das Wachstum beeinträchtigen.

Was denkt Hardwarewartung 24?

Die mediale Berichterstattung über die Investitionen in Datacenter-Infrastruktur vermittelt häufig den Eindruck eines Hypes, ähnlich wie bei Künstlicher Intelligenz. Ein genauer Blick auf die Zahlen von Google zeigt jedoch, dass die Investitionssteigerungen moderat ausfallen. Zur Veranschaulichung setzen wir die Umsätze, die Cost of Service (COS) und die CAPEX-Ausgaben ins Verhältnis.

Jahr Umsatz (Mrd. USD) Cloud-Umsatz (Mrd. USD) Cost of Service (COS, Mrd. USD) CAPEX (Mrd. USD) CAPEX/Umsatz-Verhältnis
2019 161 8,9 71,9 23,5 14,6 %
2020 182 13 84,7 22 12 %
2021 257 19,2 110 25 9,7 %
2022 282 26,3 126 31,5 11,2 %
2023 307 33 133 32 11,5 %
2024 350 43,2 146 52 14,8 %
2025* 390–400 75 ca. 19 %

Detaillierte Analyse und Interpretation

Cost of Service (COS) im Kontext der Betriebskosten:

Betrachtet man die Zahlen aus dem Google Jahresberiht, stellt sich heraus, dass das COS etwa 40–45 % des Umsatzes ausmacht. In den COS sind neben den reinen Betriebskosten der Rechenzentren auch die jährlichen Abschreibungen der CAPEX-Investitionen enthalten. Zudem werden 30 % der Search-Umsätze als Traffic Acquisition Cost (TAC) an Apple abgeführt. Diese Zusammensetzung macht deutlich, dass ein wesentlicher Teil der laufenden Kosten auch den Werteverzehr der Investitionen widerspiegelt, also die Abschreibungen für die Datacenter Investitionen.

Bedeutung des Cloud-Geschäfts:

Obwohl das Cloud-Segment – beispielsweise 43,2 Mrd. USD von 350 Mrd. USD Umsatz im Jahr 2024 – nur etwa 12 % des Gesamtumsatzes ausmacht, trägt es überproportional zu den COS bei (über 40 % der realen COS, ohne Berücksichtigung des TAC). Zudem erzielte das Cloud-Geschäft im Jahr 2023 erstmals einen Gewinn. Wird der Anteil der Cloud-Kosten im Vergleich zu den übrigen Geschäftsbereichen betrachtet, spiegelt sich eine ähnliche CAPEX-Aufteilung wider. Daraus folgt, dass es für das Kerngeschäft ohne Cloud ebenfalls natürliche, notwendige Investitionen gibt.

CAPEX-Struktur und Erhaltungsaufwand:

Die Zahlen aus dem Jahresbericht deuten darauf hin, dass rund 60 % der CAPEX-Ausgaben dazu verwendet werden, das bestehende Geschäft zu erhalten. Konkret heißt das:

  • Von 2020 bis 2022:
    Insgesamt wurden 78 Mrd. USD in CAPEX investiert. Davon entfielen 28 Mrd. USD auf die Cloud-Sparte und 50 Mrd. USD auf die übrigen Geschäftsbereiche.
  • Für 2023 bis Ende 2025:Es sind insgesamt 159 Mrd. USD an CAPEX geplant. Bereits in 2023 und 2024 flossen 33,6 Mrd. USD in die Cloud und 51 Mrd. USD in die restlichen Geschäftsbereiche. Für 2025 sollen zusätzlich 75 Mrd. USD investiert werden – von denen voraussichtlich 28 Mrd. USD die natürliche Wachstumsdeckung im Cloud-Segment und mindestens 35 Mrd. USD den übrigen Geschäftsbereichen zugeführt werden. Dies lässt nur rund 12 Mrd. USD als „zusätzliche“ Investitionsmittel für Wachstum übrig.

Überkapazitäten für Wachstum:

Wird der Erhaltungsaufwand der Investitionen in Relation zu den geplanten Ausgaben gesetzt, ergeben sich für 2025 lediglich etwa 16 % zusätzliche Überkapazitäten. Diese können als Puffer für ein beschleunigtes Wachstum genutzt werden. Sollte beispielsweise das Cloud-Wachstum von aktuell 31 % auf 50 % ansteigen oder das allgemeine Umsatzwachstum von 13,2 % auf 16 % steigen, wären diese zusätzlichen Kapazitäten schnell erschöpft.

Risikoanalyse:

Analysiert man alle Zahlen im Detail, zeigt sich, dass Google mit seinen Investitionen kein großes Risiko eingeht. Ähnliches könnte man auch über Microsoft sagen, das mit 80 Mrd. USD geplanten Ausgaben vergleichsweise abgesichert ist. Ein massives Risiko geht hingegen Masayoshi Son ein, dessen Firma dieses Jahr 40 Mrd. USD in Rechenzentren investieren will, während OpenAI lediglich 4 Mrd. USD Umsatz erzielt. Selbst mit zusätzlichen 3 Mrd. USD von Softbank und einer Verdoppelung des Bestandsgeschäfts käme OpenAI im besten Fall auf rund 10 Mrd. USD – was bei weitem nicht ausreicht, um die Investitionen des Stargate-Projekts zu rechtfertigen.

In der gehypten AI-Blase ist zwar viel heiße Luft zu spüren – diese kommt jedoch sicherlich nicht von Google, Microsoft oder Amazon. Alle anderen Player in diesem Markt haben deutlich schlechtere Karten und könnten im Falle eines Platzens der Blase Totalverluste erleiden.

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Von |2025-02-10T09:03:30+00:006.2.2025|

Über den Autor:

Yusuf Sar ist der Gründer von hardwarewartung.com und Change-IT. Er ist IT-Spezialist mit langjähriger Erfahrung im Netzwerk, Security, Data Center und IT-Infrastruktur Bereich. Sehen sie einfach das Linkedin Profil: https://www.linkedin.com/pub/yusuf-sar/0/351/621
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