Irland hat kürzlich die Erweiterung von zwei Rechenzentren, die von Google und Echelon betrieben werden, abgelehnt. Die Ablehnungen sind Teil eines größeren Trends, der auf die unzureichende Kapazität des irischen Stromnetzes und den Mangel an erneuerbaren Energien vor Ort zurückzuführen ist.
Der irische Netzbetreiber EirGrid hat bis 2028 ein De-facto-Moratorium für neue Rechenzentren verhängt, da das Netz nicht in der Lage ist, die steigende Nachfrage nach Strom zu decken. Dieses Moratorium hat zu einer Situation geführt, in der viele Rechenzentrumsbetreiber Schwierigkeiten haben, Genehmigungen für neue Projekte zu erhalten.
Google darf bestehendes Rechenzentrum vorerst nicht erweitern
Im Fall von Google wurde der Antrag auf Errichtung eines neuen Gebäudes im Grange Castle Business Park im Süden Dublins abgelehnt. Das Unternehmen hatte geplant, auf einem 20 Hektar großen Grundstück neben seinen beiden bestehenden Einrichtungen eine Anlage mit einer Fläche von 72.400 Quadratmetern zu bauen. Der South Dublin County Council lehnte den Antrag ab und begründete dies mit der unzureichenden Kapazität des Stromnetzes und dem Mangel an erneuerbaren Energien vor Ort.
Google argumentierte, dass die neue Anlage über eine bestehende Netzanschlussgenehmigung des lokalen Betreibers EirGrid mit Strom versorgt werden würde. Der Gemeinderat führte jedoch auch die mangelnde Klarheit hinsichtlich der Stromabnahmeverträge von Google in Irland und die fehlende Anbindung an das Fernwärmenetz als Gründe für seine Entscheidung an. Google hat gegen diese Entscheidung Berufung eingelegt.
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Echelon: kein Stromabnahmevertrag – keine Genehmigung zur Planung
Echelon beantragte die Erweiterung seiner bestehenden 90-MW-Rechenzentrumsanlage DUB10 in Clondalkin, Dublin. Das Unternehmen wollte die Fläche der Anlage von 1.976 Quadratmetern auf 15.744 Quadratmeter erweitern. Der South Dublin County Council lehnte den Antrag ab und führte als Gründe die unzureichende Kapazität des Stromnetzes und den Mangel an erneuerbaren Energien vor Ort an. Der Gemeinderat argumentierte auch, dass Echelon keine ausreichende Klarheit und Sicherheit in Bezug auf die Einhaltung von Stromabnahmeverträgen (Power Purchase Agreements, PPAs) geboten habe.
Echelon entgegnet, es könne nicht verlangt werden, dass ein PPA erforderlich sei, bevor eine Baugenehmigung erteilt werde. Das Unternehmen hat gegen diese Entscheidung Berufung eingelegt.
Steigender Energiebedarf der Rechenzentren weltweit
Die Ablehnungen der Anträge von Google und Echelon verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen Rechenzentrumsbetreiber in Irland, aber auch in anderen Ländern der Welt stehen. Der wachsende Energiebedarf der Rechenzentren und die unzureichende Kapazität des Stromnetzes sowie der Mangel an erneuerbaren Energien stellen erhebliche Hindernisse für die Entwicklung neuer Rechenzentren dar. Der Energiebedarf der Rechenzentren steigt global exponentiell. Die Folge sind teilweise verlängerte Laufzeiten von Öl- und Gaskraftwerken sowie sogar der Neubau fossiler Kraftwerke. All das erschwert die Reduzierung von CO2 für den Klimaschutz. Manche Tech-Unternehmen wie Google oder Microsoft setzen außerdem auf Atomkraft, um ihre Rechenzentren mit Strom zu versorgen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation in Zukunft entwickeln wird und ob Irland in der Lage sein wird, Lösungen zu finden, die es dem Land ermöglichen, seine Position als wichtiger Standort für die Rechenzentrumsindustrie in Europa zu behaupten.
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