Die Aktionäre von Microsoft haben einen Antrag abgelehnt, der das Unternehmen dazu aufrief, sich mit den Risiken des Einsatzes fortschrittlicher Technologien einschließlich künstlicher Intelligenz (KI) und deren Zusammenhang mit fossilen Energieträgern zu beschäftigen.
Der Antrag wurde von der Umweltorganisation As You Sow im Namen der Microsoft-Aktionäre Will und Holly Alpine eingebracht. Er fordert Microsoft auf, die potenziellen Risiken zu untersuchen, die sich aus dem Einsatz seiner KI-Produkte zur Unterstützung von Projekten mit hohen Kohlenstoffemissionen für den langfristigen Betrieb, die finanzielle Stabilität und den Ruf des Unternehmens ergeben.
Mögliche Umweltschäden werden nicht einbezogen
Laut Will Alpine weise Microsoft als Reaktion auf ähnliche Anfragen oftmals auf seine Prinzipien für verantwortungsvolle KI und Energie hin (“Responsible AI and Energy Principles”). Diese Prinzipien bezögen jedoch mögliche Umweltschäden nicht mit ein, und sie würden es versäumen, die Integrität von Unternehmen aus dem Bereich der fossilen Energie zu bewerten.
Die gemeinnützige Organisation reichte die Beschwerde im Oktober ein und warf Microsoft „Heuchelei“ vor, weil es sich als „Vorreiter“ beim Klimawandel darstelle, während es fossile Brennstoffe als die wichtigste Wachstumsmöglichkeit für KI sehe. Im Antrag wird auch behauptet, dass Microsoft selektiv über die klimapositiven Anwendungen fortschrittlicher Technologien berichte, während es die klimarelevanten Risiken des Einsatzes solcher Technologien zur Steigerung der Gewinnung fossiler Brennstoffe verschweige.
In einer Vollmachtserklärung vor der virtuellen Sitzung empfahl der Vorstand von Microsoft, gegen den Antrag zu stimmen. Der Vorstand argumentierte, dass sich die zusätzlich geforderte Berichterstattung auf ein enges Kundensegment konzentrieren würde, das außerhalb der globalen Standards für die Klimaberichterstattung liege, denen man folge. Angesichts der bestehenden Offenlegung von Microsofts Ansatz für die Zusammenarbeit mit Kunden im Energiesektor sei dies unnötig. Das Unternehmen behauptete außerdem, dass es viele der in dem Antrag geäußerten Bedenken bereits berücksichtigt habe, was die Notwendigkeit eines weiteren Berichts einschränke.
Darüber hinaus lehnten die Microsoft-Investoren fünf weitere Anträge ab, zwei zu den Risiken der KI und drei zu den potenziellen Vorteilen von Bitcoin, den Auswirkungen der Technologien des Unternehmens auf die Menschenrechte und zu seiner Rolle bei militärischen Anwendungen.
Laut dem Unternehmen werden detaillierte Abstimmungsergebnisse voraussichtlich innerhalb von vier Tagen veröffentlicht.
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Vorwurf des Greenwashings
Microsoft und anderen großen Tech-Unternehmen wird immer Greenwashing vorgeworfen. Google hatte zuletzt in seinem Environmental Report 2024 einen Anstieg der CO2-Emissionen von 12,6 Millionen Tonnen im Jahr 2022 auf 14,3 Millionen Tonnen im Jahr 2023 eingeräumt. Das entspricht einem Anstieg von 13 Prozent. Gegenüber dem Jahr 2019 stiegen die CO2-Emissionen sogar um 48 Prozent. Google gesteht ein, dass die Reduzierung der Emissionen aufgrund der zunehmenden Integration von KI in die eigenen Produkte eine Herausforderung darstellt.
Neben fossilen Energieträgern setzen die großen Tech-Unternehmen auch verstärkt auf Kernenergie. So wird zum Beispiel ein Reaktor des US-Atomkraftwerks “Three Mile Island” wieder hochgefahren>, um Rechenzentren von OpenAI mit Strom zu versorgen. Google plant die Inbetriebnahme kleiner, modularer Atomreaktoren
Amazon dagegen rühmt sich damit, der größte Abnehmer erneuerbarer Energien zu sein. Das alleine sagt freilich nichts über die Emissionen, die der Konzern durch den Bezug fossiler Energie und durch die Nutzung von Kernenergie verursacht.
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