Microsoft plant den Bau von zwei Rechenzentren in der Nähe von Köln, genauer gesagt in den Städten Bergheim und Bedburg. Der Bau soll in diesem Jahr beginnen. Die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant. Die Projekte sind aus Gründen des Naturschutzes umstritten.
Das Rechenzentrum in Bergheim wird auf einem 20 Hektar großen Gelände im Industriepark INKA:terra nova entstehen, während das Rechenzentrum in Bedburg auf einem 18 Hektar großen Gelände im neuen Industriegebiet BEB61 errichtet wird. Die Baupläne wurden bereits zwei Jahre vor der offiziellen Ankündigung im Februar mit lokalen Behörden besprochen.
Naturschutzbedenken und Proteste des BUND
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert die geplanten Rechenzentren und fordert, dass die neuen Anlagen auf erschlossenem Industrieland und nicht auf bereits bestehenden Industrieflächen gebaut werden sollen. Der BUND sieht darin eine Verschwendung von wertvollem Freiraum und befürchtet negative Auswirkungen auf die Umwelt.
In einer Petition, die bisher bereits von über 20.000 Menschen unterzeichnet wurde, fordert der BUND Microsoft auf, die Rechenzentren auf bereits versiegelte Flächen zu verlegen. Der BUND argumentiert, dass die neuen Gewerbegebiete im Rheinischen Revier, zu denen auch die Rechenzentren gehören, den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen widersprechen. Statt wertvolle landwirtschaftliche Nutzflächen zu versiegeln, sollten vorbelastete Flächen wie beispielsweise stillgelegte Kraftwerksstandorte für Industrieansiedlungen genutzt werden. Es ist laut BUND fraglich, ob die energieintensiven Rechenzentren vollständig mit erneuerbaren Energien versorgt werden können und ob genügend Wasser für die Kühlung zur Verfügung steht.
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Investitionen und Nachhaltigkeitsziele von Microsoft
Microsofts Entscheidung für die neuen Rechenzentren fiel nach zweijährigen Gesprächen mit lokalen Vertretern. Das Unternehmen plant, seine Cloud- und KI-Infrastruktur in Deutschland mit einer Investition von 3,2 Milliarden Euro zu erweitern. Durch diese Investition sollen sich die Kapazitäten in Deutschland mehr als verdoppeln.
Microsoft plant, seine Rechenzentren mit 100 Prozent Ökostrom zu betreiben. Dennoch hat Microsoft im Geschäftsjahr 2023 seinen CO₂-Ausstoß im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020 um 29 Prozent bis 40 Prozent erhöht. Im selben Zeitraum ist der Wasserverbrauch von 4,2 Millionen Kubikmeter auf 7,8 Millionen Kubikmeter und der Strombedarf von 11.284 Gigawattstunden auf 24.008 Gigawattstunden gestiegen.
Auch wenn Hyperscaler wie Microsoft oder Amazon sich gerne damit rühmen, zu den größten Abnehmern von erneuerbarer Energie zu gehören: Die von ihnen verbrauchte Energie muss zunächst einmal erzeugt werden und steht nicht für andere Zwecke zur Verfügung – zum Beispiel zur Versorgung von Privathaushalten oder von anderen Industriebereichen. Der Verbrauch von Energie ist daher als Werbebotschaft mehr als zweifelhaft, auch wenn es sich dabei um regenerative Energie handelt.
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