In großen Teilen der Gesellschaft geht es darum, wie sich Energie einsparen und möglichst effizient nutzen lässt. Auch in der IT gibt es entsprechende Anstrengungen (Stichwort “Green IT”). Die Planungen von OpenAI gehen jedoch in eine ganz andere Richtung: Das Unternehmen, von dem zum Beispiel der Chatbot ChatGPT stammt, möchte laut einem Bericht von Bloomberg (kostenpflichtig) mehrere riesige Rechenzentren errichten, von denen jedes so viel Energie benötigt wie eine ganze Großstadt.
Genau genommen wird der Energiebedarf für ein einziges solcher Rechenzentren auf 5 Gigawatt beziffert. Diese Leistung, die dem Output von fünf Atomreaktoren entspricht, würde genügen, um eine Großstadt mit rund drei Millionen Haushalten mit Strom zu versorgen. Gleich mehrere solcher Rechenzentren in verschiedenen US-Bundesstaaten sollen errichtet werden.
Laut Bloomberg-Bericht soll damit das Ziel unterstützt werden, bessere Software mit und für KI zu erstellen, um mit China mithalten zu können. Das Unternehmen wolle das erste sein, das solch eine Anlage baue, heißt es dort. OpenAI CEO Sam Altman setzt sich schon länger für den Ausbau der Infrastruktur ein, der hinter KI-Anwendungen steckt.
Ihr Wartungsspezialist im DataCenter
Altes Atomkraftwerk soll für Microsoft reaktiviert werden
Das passt zu einer Meldung aus der vergangenen Woche: Das US-Atomkraftwerk Three Mile Island soll wieder hochgefahren werden, um Rechenzentren von Microsoft mit Strom zu versorgen. Microsoft ist Partner von OpenAI und hat große Summen in das Unternehmen investiert. In der Atomanlage von Three Mile Island hatte es am 28. März 1979 eine teilweise Kernschmelze gegeben. Die Wiederaufnahme des Betriebs von Three Mile Island basiert auf einem Stromliefervertrag zwischen Microsoft und dem Versorger Constellation Energy, der auf eine Dauer von 20 Jahren geschlossen wurde, um den wachsenden Energiebedarf für KI-Anwendungen zu decken. Betroffen ist allerdings nicht der von der Kernschmelze betroffene Block 2 von Three Mile Island, sondern Block 1, der erst 2019 abgeschaltet worden war.
Neben Energie benötigt KI auch viel Wasser
Dieser hohe Energiebedarf, der durch KI-Anwendungen entsteht, ist nicht das einzige Problem dieser Technologie. Die Rechenzentren benötigen zur Kühlung eine große Menge an Wasser. So hat zum Beispiel die University of California den Wasserbedarf für das Erzeugen von KI-Antworten ermittelt. Dabei variierte die Menge je nach Bundesstaat und der Nähe zum Rechenzentrum. Die verbrauchte Wassermenge für 100 erzeugte Worte in einer KI-Antwort bewegte sich zwischen 235 Milliliter in Texas und etwa 1,4 Liter in Washington.
Indes werden Zweifel an der von OpenAI geplanten Dimension der neuen Rechenzentren laut. So erklärte zum Beispiel Joe Dominguez, CEO von Constellation Energy, gegenüber Bloomberg, niemals zuvor habe es etwas Vergleichbares gegeben. Als Ingenieur glaube er nicht, dass so etwas machbar sei.
Energiebedarf für KI-Anwendungen dürfte zukünftig weiter stark ansteigen
Durch die zunehmende Nutzung von KI in verschiedenen Anwendungsfeldern wird der Energie- und Wasserbedarf zukünftig weiter stark ansteigen. Generative KI wird nicht nur zum Erzeugen von Texten verwendet, sondern zum Beispiel auch in der Produktion von Musik und Videos eingesetzt. Nicht zu vergessen sind wissenschaftliche Anwendungen wie zum Beispiel in der Medizin zur Erforschung von Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten.
Der Wettbewerb zwischen Staaten wie den USA, China und auch Europa dürfte diese Entwicklung zusätzlich befeuern.
Ihr Wartungsspezialist für alle großen Hardware Hersteller
Weitere Artikel
Frankfurter Unternehmen Maincubes plant neues Rechenzentrum bei Berlin
Der deutsche Rechenzentrumsbetreiber maincubes hat in der Nähe von Berlin Land für ein neues Rechenzentrum erworben. Das 2012 in
Google unterzeichnet Solarstrom-Lieferabkommen mit Lightsource bp
Für ein neues Rechenzentrum in Indiana (USA) hat Google ein Stromlieferabkommen mit dem Unternehmen Lightsource bp unterschrieben. Der Strom soll
Gebrauchte NetApp-Hardware: Darauf sollten Sie achten
Hardwarekomponenten des Herstellers NetApp sind sehr leistungsfähig, aber auch teuer. Ebenfalls teuer ist der Hersteller-Support von NetApp - vor