Die zunehmende Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) führt zu einem Anstieg der Nachfrage nach Rechenzentren weltweit. Dabei erlebt die Region Asien-Pazifik einen besonders starken Zuwachs an Rechenzentrum-Kapazitäten, der die Entwicklungen in Europa und den USA deutlich übersteigt. Aber auch in Südamerika werden die Rechenzentren erweitert.

Unterschiedliche Entwicklung in den verschiedenen Teilen der Erde

Die Entwicklung der Rechenzentrum-Kapazitäten ist global von regionalen Unterschieden geprägt. Während vor allem Asien-Pazifik ein starkes Wachstum verzeichnet, stellen Stromknappheit, steigende Preise und regulatorische Hürden in allen Regionen Herausforderungen dar. Die Verfügbarkeit und Beschaffung von ausreichend Strom wird in Zukunft entscheidend sein, um mit der steigenden Nachfrage Schritt halten zu können.

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Asien-Pazifik

Nach Zahlen der Marktbeobachter Cushman & Wakefield verzeichnet die Region Asien-Pazifik weltweit das stärkste Wachstum an Rechenzentrum-Kapazitäten, angetrieben durch den KI-Boom und die Digitalisierung. Im ersten Halbjahr 2024 wurde in der Region Asien-Pazifik eine Serverkapazität von 1,3 Gigawatt hinzugefügt, verglichen mit 138 Megawatt in Europa und 515 Megawatt in den USA.

Malaysia verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 den größten Zuwachs (+80 Prozent), gefolgt von Indien (+28 Prozent). Singapur, ein wichtiger Knotenpunkt für Rechenzentren, hat aufgrund von Stromknappheit trotz hoher Preise kaum freie Kapazitäten.

In Hongkong hingegen liegt die Leerstandsrate bei Rechenzentren aufgrund eines Überangebots bei etwa 30 Prozent. Japan steht vor der Herausforderung eines Fachkräftemangels, der den Bau neuer Rechenzentren trotz hoher Nachfrage verzögert.

Nordamerika

um 24,4 Prozent. Die Leerstandsraten für Rechenzentren in Nordamerika sind aufgrund der hohen Nachfrage sehr niedrig, was zu steigenden Mietpreisen führt.

Northern Virginia ist der weltgrößte Markt für Rechenzentren, steht aber vor Herausforderungen bei der Stromversorgung und der Verfügbarkeit von Grundstücken. In Chicago und Dallas-Ft. Worth treiben die hohe Nachfrage und begrenzte Flächenverfügbarkeit die Preise in die Höhe und zwingen Entwickler, neue Standorte in Betracht zu ziehen.

Silicon Valley, das Zentrum der Technologiebranche, leidet unter starken Stromknappheit, was die Möglichkeiten zur Erweiterung von Rechenzentren einschränkt.

Europa

Der europäische Markt für Rechenzentren wuchs im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr um fast 20 Prozent, wobei Paris mit einem Wachstum von über 40 % führend war. Die Nachfrage nach Rechenzentren in Europa ist hoch, aber Engpässe bei der Stromversorgung, strenge Richtlinien, Bürokratie und hohe Baukosten stellen Herausforderungen dar.

Frankfurt hat mit sechs Prozent die niedrigste Leerstandsrate aller Primärmärkte. Das verdeutlicht die Schwierigkeit, dort freie Rechenzentrum-Kapazitäten zu finden.

London, Amsterdam und Paris verzeichnen ebenfalls eine hohe Nachfrage nach Rechenzentren und sehen sich auch mit Herausforderungen bei der Stromversorgung und der Flächenverfügbarkeit konfrontiert.

Lateinamerika

Der Bestand an Rechenzentren in Lateinamerika wuchs im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent, wobei São Paulo 67 Prozent des Gesamtbestands der vier größten Länder ausmachte.

Querétaro in Mexiko ist ein bevorzugter Standort für die Entwicklung von Hyperscale-Rechenzentren, hat aber mit Herausforderungen bei der Stromversorgung zu kämpfen.

São Paulo, der wichtigste Markt für Rechenzentren in Lateinamerika, profitiert von einer guten Anbindung, einer stabilen Stromversorgung und qualifizierten Arbeitskräften.

Märkte mit Leerstand bieten Chancen

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Unternehmen die besten Chancen auf zusätzliche Rechenzentrum-Kapazitäten derzeit in Märkten mit höheren Leerstandsraten haben, wie z. B. Hongkong und Mumbai. Allerdings sollten Unternehmen auch andere Faktoren berücksichtigen, wie z. B. die Stromversorgung, die politische Stabilität und die Konnektivität, bevor sie sich für einen Standort entscheiden. Es ist wichtig zu beachten, dass sich die Situation auf dem Markt für Rechenzentren dynamisch entwickelt. Daher ist es für Unternehmen unerlässlich, sich über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten.

Santiago de Chile verzeichnet eine hohe Nachfrage nach Rechenzentren, sieht sich aber mit Herausforderungen bei der Wasserversorgung und der Genehmigungserteilung konfrontiert.

Bogotá in Kolumbien erlebt ebenfalls ein Wachstum des Marktes für Rechenzentren und profitiert dabei von steuerlichen Anreizen und grüner Energie. Allerdings hat auch dieser Standort mit Herausforderungen bei der Energieinfrastruktur zu kämpfen.

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Steigender Energieverbrauch

Mehr Kapazitäten in den Rechenzentren bedeutet auch einen höheren Energiebedarf. Die FLAP-Märkte (Frankfurt, London, Amsterdam und Paris) verzeichneten von Q1 2023 bis Q1 2024 einen deutlichen Anstieg der Nettoabsorption auf insgesamt 487,6 MW, fast doppelt so viel wie im Vorjahr.

Die starke Nachfrage von Public-Cloud-Anbietern und KI-Unternehmen treibt den Energieverbrauch auch in Nordamerika voran. Alle vier fokussierten Märkte (Northern Virginia, Chicago, Dallas-Fort Worth und Silicon Valley) verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Anstieg der Nettoabsorption. Northern Virginia verzeichnete mit 407,4 MW den größten Anstieg.

Die Nachfrage nach KI-Anwendungen führte insbesondere in Tokio und Sydney zu einem stark angestiegenen Energieverbrauch der Rechenzentren. Das gilt auch für Singapur, obwohl dort große Engpässe bei verfügbaren Kapazitäten herrschen.

Auch die Nachfrage nach Rechenzentren in Lateinamerika steigt weiter an. Die Nettoabsorption erreichte im ersten Quartal 2024 73,3 MW.

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Rechenzentren wachsen und stoßen an ihre Grenzen

Der KI-Boom hat in der Asien-Pazifik-Region zu einem sprunghaften Anstieg der Investitionen in Rechenzentren geführt. Insbesondere Japan, Indien und Malaysia verzeichnen hohe Zuwachsraten bei den Rechenzentrum-Kapazitäten.

Sowohl in Asien als auch global stellt die Verfügbarkeit von ausreichend Strom eine entscheidende Herausforderung für den weiteren Ausbau von Rechenzentren dar. Stromknappheit und steigende Preise sind die Folge.

Neben der Stromversorgung stellen auch der Fachkräftemangel, wie beispielsweise in Japan, sowie behördliche Auflagen und Proteste von Anwohnern, wie in Südkorea oder Europa, Herausforderungen für den Ausbau von Rechenzentren dar.

Die Region Asien-Pazifik entwickelt sich zum globalen Hotspot für Rechenzentren, angetrieben durch den KI-Boom und massive Investitionen. Die Verfügbarkeit und Beschaffung von ausreichend Strom ist jedoch eine zentrale Herausforderung, die den weiteren Ausbau begrenzt.

Was denkt Hardwarewartung 24?

In dem Bericht wird eine entscheidende Entwicklung im arabischen Raum nicht erwähnt. Abu Dhabi, Saudi-Arabien und Dubai verfolgen das strategische Ziel, ihre Länder zu einem Data-Center-Hub auszubauen. Das stärkt ihre politische Ausrichtung zum Westen in einer komplizierten Region und sichert ihnen zum einen militärische Unterstützung bei möglichen geopolitischen Veränderungen. Zum anderen bietet es die Möglichkeit, die Öl-Millionen in ein nachhaltigeres Geschäftsmodell zu investieren, da der Tourismus nicht die erhofften Ergebnisse gebracht hat.

Zudem beobachten wir, wie rasant sich die Entwicklung beschleunigen kann. Wie wir vor wenigen Tagen berichtet haben, hat OpenAI gemeinsam mit der US-Regierung Pläne für den massiven Ausbau mehrerer 5-Gigawatt-Rechenzentren vorgestellt.

Sollte die Expansion der KI-Rechenzentren durch die Hyperscaler weiter zunehmen, werden wir bald auch Auswirkungen auf das Enterprise-Data-Center-Geschäft sehen. Die großen Akteure können es sich aufgrund ihrer grünen Positionierung nicht leisten, „unsaubere“ Energie für den Betrieb ihrer Rechenzentren zu verwenden. Dies wird eine Kaskade von Ereignissen auslösen:

  • Für den restlichen Markt steht weniger grüne Energie zur Verfügung.
  • Die Stromkosten für nachhaltige Energie steigen massiv an.
  • Gas-, Atom- und Kohlestrom gewinnen wieder an Bedeutung und werden vermehrt von Unternehmen im Enterprise- und KMU-Bereich genutzt.
  • Dies führt zu schlechteren CO2-Bilanzen für diese Unternehmen.

Um ihre CO2-Bilanz zu verbessern, müssen Unternehmen entweder effizientere Hardware einsetzen oder die Lebensdauer ihrer bestehenden Hardware verlängern, um die CO2-Kosten aus der Hardwareproduktion zu senken.

Auch wenn all diese Entwicklungen grundsätzlich positiv für unser Geschäftsmodell sind, haben wir große Bedenken, dass die Green-IT-Bewegung durch dieses rasante Wachstum ins Hintertreffen geraten könnte. Zudem könnte die öffentliche Wahrnehmung von Nachhaltigkeit aufgrund der erheblichen Preisunterschiede zwischen grüner und fossiler Energie an Bedeutung verlieren.

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